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 Deutsche Grammatik – Zeitformen
Futur 2

Das Futur 2 ist eine sehr selten benutzte Zeitform der deutschen Grammatik. Und noch dazu ist die Bildung gar nicht so einfach, denn wir müssen im Grunde die Bildung von zwei grammatischen Zeiten miteinander kombinieren.

Klingt jetzt schon ein bisschen kompliziert, nicht wahr?

Deswegen will ich es Ihnen ganz einfach und Schritt für Schritt erklären. Denn wenn Sie das Prinzip einmal verstanden haben, ist es am Ende doch gar nicht so schwer.

Danach erkläre ich Ihnen dann, in welchen Situationen man das Futur 2 üblicher Weise gebraucht. Aber zunächst zur Bildung:

Die Bildung des Futur 2

Gleich werden wir den Beispielsatz „Ich baue ein Haus“ entsprechend umformen.

Wie gesagt, müssen wir dazu zwei Zeitformen miteinander kombinieren.

Um das besser zu verstehen, müssen Sie zunächst einmal wissen, dass man das Futur 2 auch als „vollendete Zukunft“ bezeichnet. Das Wort „vollendet“ zeigt schon, dass irgendwie auch eine Vergangenheitsform integriert ist, nämlich das Perfekt.

In einem ersten Schritt formen wir also unseren Beispielsatz in das Perfekt um, von da aus geht es dann weiter ins Futur 2. Hier aber zuerst das Beispiel für das Perfekt:

Deutsch lernen Zeitformen Perfekt


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In der Grafik können Sie erkennen, dass das konjugierte Verb von Position 2 ans Satzende wandert und dort dann im Partizip 2 steht. Auf Position 2 kommt dann die konjugierte Form des Hilfsverbs „haben“. Wie das Perfekt genau funktioniert, habe ich bereits auf der entsprechenden Seite zur grammatischen Zeitform des Perfekt beschrieben. Nach diesem ersten Schritt steht und also unser Beispielsatz im Perfekt; das sieht so aus:

 

Ich habe ein Haus gebaut.

Im zweiten Schritt müssen wir nun nur noch von diesem Perfekt-Satz das Futur 1 bilden. Das klingt komisch, nicht wahr? So lautet aber die einfache Regel:

Futur 2 bilden Regel

Und genau so machen wir das nun auch:

Deutsche Grammatik Zeitformen Futur 2
Sie müssen darauf achten, dass das grammatisch umzuformende Verb immer auf Position 2 steht. Wenn der Satz schon im Perfekt steht, haben wir auf Position 2 ein Hilfsverb, in dem Fall das Hilfsverb „haben“. Und genau das müssen wir nun ins Futur 1 umformen. Die Regeln dafür habe ich bereits ausführlich beschreiben. Wir erinnern uns: Das konjugierte Verb auf Position 2 nimmt die Form des Infinitivs an und wandert ans Satzende. Und auf die nun freie Position 2 kommt die konjugierte Form des Hilfsverbs „werden“. Und schon sind wir fertig! :) Realistisch könnte unser Satz lauten: „Ich bin sicher: Im Alter von 40 Jahren werde ich ein Haus gebaut haben.“

Vorsicht!

Da im Futur 2 auch immer irgendwie das Perfekt enthalten ist, müssen Sie darauf achten, dass manche Verben das Perfekt nicht mit dem Hilfsverb „haben“, sondern mit dem Hilfsverb „sein“ bilden. Welche Verben das genau sind, können Sie hier nachlesen. Das Verb „reisen“ benutzt zum Beispiel im Perfekt das Hilfsverb „sein“. Wir können uns also folgenden Satz im Futur II vorstellen: „Im Alter von 60 Jahren werde ich einmal um die Welt gereist sein!“ Wie Sie sehen, steht am Ende also nicht der Infinitiv „haben“, sondern der Infinitiv „sein“, weil das Verb „reisen“ im Perfekt das Hilfsverb „sein“ benutzt.

Gebrauch des Futur 2

Mit dem Gebrauch des Futur II ist es so ähnlich wie mit dem Futur I. Nur sehr selten benutzen wir Sätze wie in meinen Beispielen oben. Solche Gesprächssituationen wie oben würden wir Zukunftsvisionen oder eben auch Prognosen nennen. Sie klingen oft ein bisschen pathetisch:

  • In zwei Jahren werde ich endlich meine Ausbildung beendet haben!
  • Wenn ich einmal in Pension gehe, werde ich gut vorgesorgt haben.

Viel öfter wird das Futur 2 in Verbindung mit einer Negation, also „nicht, nichts, kein usw.“ gebraucht. Nämlich immer dann, wenn wir eine Hoffnung oder Vermutung über etwas ausdrücken, das schon vergangen sein könnte, z. B.:

  • Er ist nun schon seit zwei Stunden weg, ich mache mir Sorgen! Ach was, es wird schon nichts passiert sein!
  • Sie hatte heute Führerscheinprüfung und hat sich noch nicht gemeldet! Sie wird doch nicht durchgefallen sein!
  • Der kleine Junge ist heute so schüchtern. Er wird doch nichts Schlimmes angestellt haben!

Diese drei Beispiele sind sehr realistisch. Immer dann, wenn wir uns sorgen, dass irgendetwas passiert sein könnte, liefert uns das Futur II die optimale Grammatik, um unsere Sorgen oder Vermutungen auszudrücken.

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