Deutsche Grammatik – ZEITFORMEN
Präsens
Das Präsens ist natürlich die einfachste und zugleich wichtigste Zeitform der deutschen Grammatik. Sie können damit nicht nur ausdrücken, was Sie jetzt gerade tun, sondern auch, was Sie immer wieder regelmäßig tun und sogar, was nur einmal irgendwann in der Zukunft passieren wird! Wie Sie sehen, ist das Präsens eine sehr mächtige Zeitform. Weiter unten lernen Sie mehr über den Gebrauch des Präsens. Aber zuerst erkläre ich Ihnen, wie Sie das Präsens bilden können.
So bilden Sie in der deutschen Grammatik die Zeitform des Präsens
Zur Bildung des Präsens brauchen Sie zunächst den Infinitiv. Das ist die Grundform eines Verbs, die auch in jedem Wörterbuch steht.
Ich zeige Ihnen hier ein Beispiel für das regelmäßige Verb „lernen“:
Wie Sie in dem Schema sehen, besteht der Infinitiv immer aus einem so genannten „Präsensstamm“ (hier: lern-) und der Infinitivendung (-en). Wenn Sie nun ein Verb im Präsens benutzen wollen, müssen Sie das Verb konjugieren. Das ist ein grammatischer Fachbegriff und bedeutet einfach, dass Sie die Infinitivendung durch eine der sechs Personalendungen ersetzen müssen. Die Personalendung wird vom Subjekt des Satzes vorgegeben. Das Subjekt kann grundsätzlich in folgenden sechs Formen stehen; es gibt drei im Singular (Einzahl) und drei im Plural (Mehrzahl):
Singular
1. Person: Das Subjekt ist immer das Personalpronomen „ich“. Personalendung „-e“, also „Ich lerne Deutsch.“
2. Person: Das Subjekt ist immer das Personalpronomen „du“. Personalendung „-st“, also „Du lernst Deutsch.“
3. Person: Das Subjekt kann ein Personalpronomen sein: „er“ (=maskulin/männlich), „sie“ (feminin/weiblich) oder „es“ (neutrum/sächlich). Hier kann aber auch jedes beliebige Substantiv im Singular stehen: „Mein Freund“, „Paul“, „der Stuhl“ und so weiter. Personalendung „-t“, also „Paul lernt Deutsch.“
Plural
1. Person: Das Subjekt ist immer das Personalpronomen „wir“. Personalendung „-en“, also „Wir lernen Deutsch.“
2. Person: Das Subjekt ist immer das Personalpronomen „ihr“. Personalendung „-t“, also „Ihr lernt Deutsch.“
3. Person: Das Subjekt kann ein Personalpronomen sein „sie“ oder „Sie“ (Höflichkeitsform). Hier kann aber auch jedes beliebige Substantiv im Plural stehen: „Meine Freunde“, „Paul und Anna“, „die Stühle“ und so weiter. Personalendung „-en“, also „Paul und Anna lernen Deutsch.“
Wenn Sie Deutsch lernen und Sätze im Präsens bilden wollen, müssen Sie also diese sechs Personalendungen lernen: -e, -st, -t, -en, -t, -en „Ojeh!“, werden Sie nun vielleicht sagen. Das ist mir zu kompliziert! Aber keine Panik! Im nachfolgenden Video zeige ich Ihnen eine super Lernhilfe, mit der Sie sehr leicht diese Konjugationsendungen lernen können.
Lernhilfen zum Lernen der
Konjugationsendungen/ Personalendungen
für deutsche Verben im Präsens.
Gebrauch
Wie schon gesagt, ist das Präsens sehr vielseitig. Hauptsächlich können Sie damit drei verschiedene Umstände ausdrücken.
1. Sagen Sie, was Sie jetzt gerade tun.
Was machst du gerade? Ich esse eine Pizza. Ich lese ein Buch. Und so weiter …
2. Sagen Sie, was Sie regelmäßig tun.
Ich fahre jeden Tag mit dem Bus zur Schule. Ich gehe einmal pro Woche zum Training. Ich fahre jedes Jahr zweimal in Urlaub. Und so weiter …
3. Sprechen Sie über die Zukunft.
Sie haben richtig gelesen! Wenn wir Deutsche über die Zukunft sprechen, benutzen wir hauptsächlich die grammatische Zeitform des Präsens und nur in Ausnahmen das Futur I. Hier ein paar Beispiele:
Heute Abend gehe ich ins Kino. Morgen treffe ich mich mit Freunden. Nächste Woche habe ich eine Prüfung. Nächstes Jahr ziehe ich aus meiner Wohnung aus. In zehn Jahren höre ich auf zu arbeiten. Und so weiter …
Sie sehen, dass es keinen Unterschied macht, ob Sie über ein Ereignis in naher Zukunft (morgen, nächste Woche etc.) sprechen oder über ein Ereignis, das erst in 10 Jahren oder noch später stattfinden wird.
In aller Regel benutzen wir das Präsens, wenn wir über die Zukunft sprechen.
Das Futur I benutzen wir hauptsächlich dann, wenn wir „Vorhersagen“ machen oder wenn wir ganz besonders hervorheben wollen, was in der Zukunft passiert. Zum Beispiel: Morgen wird es voraussichtlich regnen. In tausend Jahren wird es keine Menschen mehr geben. Bald werde ich ein Produkt zum deutschen Satzbau entwickeln. Und so weiter …
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